Unsere Schule, das Domgymnasium - AbiJahrgang63

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Unsere Schule, das Domgymnasium

Das Verdener Domgymnasium zählt zu den ältesten Schulen Deutschlands. Das genaue Gründungsdatum ist zwar unbekannt, jedenfalls soll es die damalige Domschule schon vor dem Jahr 1000 gegeben haben. Somit kann das Domgynasium stolz auf seine 1000-jährige Tradition zurückblicken. Es überlebte gestärkt die protestantische Reformation von 1517. Urkundlich belegt ist, dass es Bischof Eberhard von Holle 1578 gelang, aus der damals scholastisch geprägten Domschule eine reformierte, eher lutherisch protestantische Schule zu formen und festzuschreiben. Sein Wappen ist auf einer historische Steinplatte am Giebel des damaligen alten Schulgebäudes am Lugenstein verewigt. Ein Stein auf dem neuen Schulhof soll diese Daten im Bewußtsein der Schüler festhalten.

In der Folge überlebte die Domschule den 30-jährigen Krieg mit anschließender schwedischer Herrschaft (1648-1720), die deutsche Revolution von 1848, das Kaiserreich, die Folgen der Weltwirtschaftskrise von 1929 und überlebte zwei verlorene Weltkriege. Das und vieles mehr ist auf den erste 200 Seiten des Buches "Domgymnasium zu Verden" vom ehemaligen Schuldirektor Dr. Clemens-August Borgerding nachzulesen. Mit jedem politische Umsturz sah sich die Schulleitung neuer Einflußnahme ausgesetzt. Es ist der Charakterstärke und der Durchsetzungskraft der jeweiligen Direktoren zu verdanken, dass sie ihren gesellschaftlichen Bildungsauftrag nicht dem politischen Oportunismus zugunsten ihrer Karriere geopfert haben.

Um 1800 hatte der Stundenplan einer Prima (theoretisch) 30-36 Wochenstunden, z.B.: 10 Std. Latein, 4 Std. Griechisch und je 2 Stunden Häbräisch, Französich und Englisch. Je 2 Std. Deutsch, Geschichte, Philosophie/Disputieren und Religion. Je 2 Std. Mathematik, Naturlehre, Naturgeschichte, und Geographie. Die Schülerzahl der Domschule war 1799 auf klägliche 24 gesunken, was zum Problem bei der Besoldung der Lehrer wurde.

Bis 1872 war die Schülerzahl auf 215 angestiegen und ein Umzug vom Lugenstein in das etwas weiter vom Dom entfernte neues Schulgebäude konnte im November 1872 stattfinden. Das Gebäude mit seiner gekonnten Architektur blieb bis zu unserem Schuleintritt 1954 äußerlich praktisch unverändert und wurde ab 1955 mit einem Anbau in Verlängerung der Aula ergänzt. Die charakteristische Eingangsfront ist bis heute unverändert erhalten geblieben.

1945 nach dem zweiten Weltkrieg, startete die Schule wieder mit 207 Schülern und 12 Lehren. Die britische Besatzung erlaubte anfangs nur einen Unterricht in Sport, Biologie und Religion. Im Nachkriegs-Deutschland waren Akademiker für den Aufbau einer modernen Wirtschaft gefragt. Mit den Flüchtlingen aus den ehemals deutschen Ostgebieten kam Nachwuchs hinzu. Die Kappazität das DOG war überfordert. Das Domgymnasium reagierte mit strengen Aufnahmeprüfungen, die wir 1954 noch zu spüren kriegten. Unsere Zeit 1954 - 1963 war von den Direktoren Bittner und Doß geprägt. Sie gestalteten die notwendige Erweiterung der Schule und der Lerninhalte gemäß den Erfordernissen der aufblühenden Wirtschaft. Diese unsere Zeit und die Jahre danach bis 1978 schildert unser verehrter Lehrer und vertretender Direktor Wilhelm Meineke auf den Seiten 211 - 231 im oben erwähnten Buch von Dr. Borgerding: "Domgymnasium zu Verden" auf das Trefflichste. Hier eine (noch zu genehmigende Kopie) Die Jahre von 1953-1978 (© Borgdg) dieser Seiten.

Zur Zeit unseres Abiturs (1963) kamen in der BRD auf 100 Schüler eines Jahrgangs 6 Abiturienten. Als wir 2003, 40 Jahre nach unserem Abitur, unser Domgymnasium wieder besuchten, kamen zu 70 Schülern ohne Aibituri bereits 30 Abiturienten. Das Gymnasium sah, zumindest äußerlich, nach diesem Ansturm von Abiturwilligen auch danach aus: Gebäude brutal erweitert für über 1.000 Gymnasiasten. 2015 sollen es schon über 1.300 gewesen sein.

 
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